Wieder einmal fand eine Militärparade zum Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland statt. In diesem Jahr war etwas anders, die Ukraine stand hier im Vordergrund. Daher kam es bei vielen Ukrainern nicht gut an, dass Wladimir Putin gerade an diesem Tag demonstrativ auf der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim gelandet ist. Angela Merkel hat ihn noch einen Tag zuvor gewarnt, in dieser Art und Weise die Menschen zu reizen.
Der russische Präsident werde in Sewastopol an den Feierlichkeiten zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland teilnehmen, meldete die Agentur Interfax.
Putin provoziert?
Es ist der erste Besuch des Präsidenten auf der Krim seit dem internationalen nicht anerkannten Anschluss. Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk hatte die nicht offiziell angekündigte Visite bereits im Vorfeld stark kritisiert. Die deutsche Bundeskanzlerin fand es schade, dass Putin gerade diesen Tag wählte, um ein solches Spannungsfeld für eine Parade zu nutzen.
Mehr als entsetzt waren auch Mitglieder der CDU. Sie werteten Putins Teilnahme als ein Zeichen der Destabilisierung. Er zeige der Welt, was er von den Protesten gegen sein völkerrechtswidriges Verhalten auf der Krim hält.
Militärparade in Sewastopol
In Sewastopol war bereits am Vormittag eine Militärparade abgehalten worden. Am Abend wird es ein großes Galakonzert geben. Die Stadt begeht zeitgleich zwei Ereignisse. Zum einen das 69. Jahr des Kriegsendes und zum Zweiten den 70. Jahrestag der Befreiung. Sowjetische Truppen hatten die Stadt Sewastopol am 9. Mai 1944 von der deutschen Wehrmacht befreit.
Vor seiner Krimreise hatte Putin in Moskau zum Jahrestag noch eine Militärparade abgenommen. Bei einer Ansprache betonte er, wie wichtig nationale Interessen im Ukraine-Konflikt seien. Die Bevölkerung der Krim und die Stadt Sewastopol hatten am 16. März 2014 in einem Referendum für einen Beitritt zu Russland gestimmt. Daraufhin unterzeichnete Putin zwei Tage später einen Vertrag über die Aufnahme der Gebiete.
Putin ist auch weiterhin nicht zu durchschauen. Gibt er der Diplomatie in der Ukraine-Krise wirklich eine Chance oder ist das Ganze nur eine Finte? Für Wladimir Putins Verhältnisse sind es eher versöhnliche Worte. Der Präsident bittet die Separatisten ihr Unabhängigkeitsrefenrendum fürs erste zu verschieben. Das Echo darauf ist gewaltig viele sehen einen Durchbruch bei der Krim-Krise, doch ist Putin dieses Mal ernst zu nehmen? Putin muss erst Taten folgen lassen und muss noch zeigen, was seine Worte wert sind.